Brüssels Reaktionen auf das Nein der Iren offenbaren den undemokratischen Kern der Union. Bundesbern arbeitet der Euro-Elite darum ungebremst entgegen.
Nach dem Nein müsste die Ratifizierung jetzt eigentlich sofort gestoppt werden, dennoch will die Euro-Elite unter KommissionsPräsident Barroso während des Verfahrens die Regeln ändern und weitermachen. Einzelne Politiker legten den Iren drohend nahe, sie sollten aus der EU austreten. Die Union gibt sich als das zu erkennen, was sie seit ihrer Gründung ist: ein bürgerfernes Elitenprojekt ohne demokratische Grundlage.
weltwoche.ch
Daniel Hannan über die Verpulverung der EU-Gelder:
Inzwischen steht es nicht einmal mehr in der Zeitung (und das ist das eigentlich Schockierende daran): Dies wird das dreizehnte aufeinanderfolgende Jahr sein, in dem der Europäische Rechnungshof (ERH) dem EU-Budget seine Genehmigung verweigert. Wieder einmal lesen wir die vertraute Liste von Beschwerden: Mehrfachverbuchungen, getürkte Rechnungen, Unstimmigkeiten zwischen Agrarsubventionen und dem, was man auf Satellitenfotos sieht, kriminelle Absprachen zwischen Behörden und Betrügern in manchen Staaten. Wieder einmal werden die ERH-Prüfer vermelden, dass sich fast neunzig Prozent des Gemeinschaftsbudgets nicht zuverlässig zuordnen lassen.
kewil
Ein Heer von Beamten regelt von Brüssel aus die Geschicke der EU-Mitgliedsstaaten. Wer dort etwas werden will, muss Seilschaften suchen. Denn Klüngelei und nationales Denken bestimmen, welches Projekt Erfolg hat. Eine frustrierte Lobbyistin schreibt, warum sie das Geschäft mit Europa abstoßend findet.
Letztlich hängt in Brüssel sehr viel davon ab, wer mit wem gut kann und wer wem was zuflüstert oder einen Gefallen schuldig ist. Es gibt viele Seilschaften. Mehr Zeit, Geld und Energie wird aufgewendet, um die richtigen Leute bei Laune zu halten, als für die Bearbeitung der Sachfragen selbst.
welt.de
Der Geist Brüssels
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