Finanzinstitute kollabieren, die Inflation kehrt zurück, das Öl ist teuer, viele Länder erwarten eine Rezession. Die Staatengemeinschaft tüftelt an strengeren Regeln für die Kreditbranche, viele Politiker des Westens entdecken den Protektionismus wieder, natürlich nur zum Schutze der eigenen Bürger. Und am Dienstag sind nun fürs Erste auch die Verhandlungen über die Liberalisierung des Welthandels in Genf gescheitert. Damit ist die vielleicht letzte Hoffnung dahin, in diesem Krisenjahr überhaupt noch ein positives Zeichen für die Globalisierung zu setzen. Die nationalen Egos, allen voran das der USA, waren stärker als der Wunsch nach einem Abkommen, das vor allem den Entwicklungsländern helfen und beweisen sollte: Die Weltwirtschaft ist für alle da.
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Dass die 152 Regierungsvertreter sich auch sieben Jahre nach der Eröffnung der nach der Stadt Doha benannten Runde nicht auf neue Regeln für den Handel einigen können, ist tatsächlich sehr bitter. Blamiert haben sich dabei erneut die Industrieländer. Denn ihr Versprechen, den Welthandel vor allem für die armen Länder fairer zu gestalten, hat sich einmal mehr als Propaganda erwiesen. Offensichtlich sind sie nicht in der Lage, im Konsens mit dem Süden zu sinnvollen neuen Absprachen zu kommen.
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