«Die Arbeit auf dem Strassenstrich ist ein knüppelhartes Business», sagt dazu die Zürcher Staatsanwältin Silvia Steiner, die mehrere Strafverfahren gegen mutmassliche Roma-Zuhälter führt. Zahlreiche ungarische Roma-Frauen würden zur Prostitution gezwungen, auch wenn sie krank, schwanger oder minderjährig seien. «Die Zuhälter halten in der Regel drei bis vier Prostituierte, sind gegenüber den Frauen häufig in extremem Mass gewalttätig und vergewaltigen sie oft.»
Zurzeit versuchen die Roma offenbar auch, in Zürich längerfristig Fuss zu fassen. Rolf Vieli, Leiter des Projekts «Rotlicht» der Stadt Zürich: «Vereinzelt haben ungarische Zuhälter bereits erfolgreich Appartements und Wohnungen für ihre Prostituierten angemietet, namentlich im Kreis 4.» Im Zusammenhang mit der Roma-Prostitution wird in Zürich laut Polizei mittlerweile gegen 42 Personen ermittelt, und zwar wegen Verdacht auf Menschenhandel, Förderung der Prostitution und weiterer Delikte wie Tätlichkeit, Erpressung oder Drohungen. Bisher wurden 13 Männer verhaftet; 12 von ihnen sind Roma.
«Die Situation am Sihlquai überbordet», sagt denn auch Zürichs Polizeivorsteherin Esther Maurer (sp.). «Wir dürfen nicht dulden, dass in unserer Stadt Menschen schlechter als Vieh behandelt werden.» Früher oder später breite sich das aus wie ein Geschwür und bringe das ganze Rechts- und Sicherheitsgefüge ins Wanken.
nzz.ch
Roma-Frauen auf dem Strassenstrich - Personenfreizügigkeit begünstigt Zuwanderung
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