Gerne wird Deutschland als Steuerhölle beschrieben. Ein Blick in die Statistik zeigt: Ja, das stimmt. Lohnsteuer und Sozialbeiträge fressen bei einem ledigen Angestellten 52 Prozent des Lohns, wie eine Studie der OECD zeigt.
Zum Vergleich: Die Schweizer müssen 29,5 Prozent ihres Einkommens abliefern.
Seit bald 40 Jahren veröffentlicht der Bund der Steuerzahler sein «Schwarzbuch der öffentlichen Verschwendung». Auch in der jüngsten Ausgabe sind wieder zahlreiche Schildbürgerstreiche aufgeführt: neu gebaute Bürogebäude, die leer stehen, Strassen, die im Nichts enden, millionenteure Imagekampagnen für selbstverliebte Behörden. Schon fast unanständig mutete eine staatlich finanzierte Afrikareise mehrerer Bundestagsabgeordneter an. Die Damen und Herren informierten sich auf dem neuntägigen Trip unter anderem über den Anbau von Passionsfrucht-Setzlingen, die Produktion von Kamelmilch und Ziegenzucht. Ein Aufstieg auf den Kibo im Kilimandscharo-Massiv stand ebenfalls auf dem Programm.
Als Grund für die Misere macht die Beraterin einen Denkfehler aus. Der Staat wolle ein möglichst gerechtes Steuersystem, das sämtliche Ausnahmen, Sonder- und Härtefälle berücksichtige. Gleichzeitig misstraut er seinen Bürgern und will sie peinlich genau überwachen. Das führe zu einem Teufelskreis von immer mehr Regeln – und immer mehr Fantasie bei denen, die versuchen, die Regeln zu umgehen.
Banker schätzen, dass von deutschen Kunden 200 Milliarden Euro Schwarzgeld auf Schweizer Konten liegen.
David Nauer
auf derbund.ch
Bund der Steuerzahler: «Schwarzbuch der öffentlichen Verschwendung»
Deutschland: Ein Volk betrügt sich selbst
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