Gottfried Schatz «Die muslimische Kultur ist wenig bildungsfreundlich»

Political correctness ist eine Gefahr für jede Demokratie, weil sie zum Gleichdenken zwingt. Der amerikanische Journalist Walter Lippmann sagte: «Wo alle gleich denken, denkt keiner sehr viel.»

Die meisten der heutigen muslimischen Gesellschaften vertreten weder eine Trennung von Staat und Religion noch die Gleichberechtigung aller Religionen. Damit verhindern sie demokratische Meinungsbildung, Weltoffenheit und wirtschaftliche und soziale Entwicklung. Wenn Familienbande, persönliche Beziehungen und der Primat religiöser Doktrin wichtiger sind als Können und Motivation, wird Bildung als Instrument des sozialen Aufstiegs weitgehend irrelevant.

Sarrazin setzt auf den bewährten Dreiklang von Sprache, kindlicher Früherziehung und Bildungsehrgeiz – und gibt damit die richtigen Antworten. Ganz ohne Anreize und gelegentlichen Zwang lässt sich dieser Dreiklang nicht realisieren.

Gottfried Schatz
auf nzz.ch