Integration der Willigen

Sehr viele Bürger sehen in den abstrakten Befunden des „Zahlenmenschen“ Sarrazin bestätigt, was sie in ihrem Alltag beobachten: Einwanderer, die ihre Kinder in der Verachtung für Deutsche erziehen, nach ihren eigenen Gesetzen leben, überproportional gewalttätig werden und sich sofort diskriminiert fühlen, wenn ihre Selbstdiskriminierung zur Sprache gebracht wird.

Wo jede Forderung gegenüber Einwanderern als Ausländerfeindlichkeit gebrandmarkt wurde, konnte Integration nur bei den „Willigen“ gelingen. Die Unwilligen blieben dagegen unbehelligt. So erst konnte die Integrationsverweigerung auf die zweite und dritte Generation „vererbt“ werden.

De Maizière, Bundeskanzlerin Angela Merkel und auch der SPD-Vorsitzende Gabriel scheinen sich sehr sicher zu sein, dass die auf bald vierzig Prozent gewachsene Gruppe der notorischen Nichtwähler in diesem Land so bald keine neue politische Heimat finden wird.

Es sind jene vierzig Prozent, die beiden Volksparteien verloren gegangen sind, weil sich die Leute von ihnen nicht mehr vertreten fühlen, beziehungsweise, weil sie bewusst mit Missachtung gestraft werden. Aber was, wenn auch bei uns so einer wie Geert Wilders auf der Bühne erscheint - oder eine Bewegung wie die amerikanische „Tea Party“ das Establishment aufmischt?

Stefan Dietrich
auf faz.net