Englands Schulsystem: Nur die Guten sollten Lehrer werden

Schluss mit den niedrigen Erwartungen: Der britische Bildungsminister hat eine bemerkenswerte Schrift zur Krise der Schulen vorgelegt - und eine Abkehr von politisch-korrekten Auflagen angekündigt.

Im Zentrum des Reformprogramms steht die Überzeugung, dass schulische Leistungen von der Qualität der Lehrer abhänge und dass das britische System nur reformiert werden könne, wenn der Lehrerberuf höheres Ansehen geniesse, wie das etwa in Südkorea und Finnland der Fall sei. Dort würden die Lehrkräfte unter den besten Graduierten rekrutiert. Zu diesem Zweck wird der Staat künftig die Förderung einer Lehrerausbildung auf Universitätsabsolventen mit der cum laude entsprechenden Benotung beschränken. Um zu gewährleisten, dass nur diejenigen, welche die richtigen persönlichen und intellektuellen Voraussetzungen erfüllen, den Beruf ausüben werden, sollen durchgefallenen Prüflinge das Abschlussexamen für die Zulassung als Lehrer nicht ein ums andere Mal wiederholen können.

In einer dramatischen Abkehr von den politisch-korrekten Auflagen der letzten Jahre sollen Lehrer mit großeren Freiheiten ausgestattet werden und sogar „angemessene Gewalt“ anwenden dürfen, um Disziplin im Klassenzimmer zu wahren.

Eine weitere Abweichung von der vorherrschenden Orthodoxie ist auch die ausdrückliche Bevorzugung der „synthetischen Phonetik“, die Kindern das Lesen und Schreiben durch einzelne Buchstaben und Laute beibringt, über den ganzheitlichen Sprachansatz, der die Lesekompetenz von Grundschülern erheblich beeinträchtigt hat.

faz.net

Michael Gove's speech to the House of Commons on the launch of the Schools White Paper: