Wie in der alten Menschenrechtskommission sorgt also auch im neuen Menschenrechtsrat ein Kartell der Täter dafür, dass nichts debattiert oder beschlossen wird, das einem der ihren schaden könnte. Das Einzige, worauf man sich anscheinend mühelos und mehrheitlich einigen kann, sind Attacken auf den größten Dorn im Auge der Islamisten: 2007 hat sich der Menschenrechtsrat 120 Mal mit Israel befasst, doppelt so häufig wie mit jedem anderen Land.
Natürlich ging es der Organisation nicht darum, Schmähungen des Christentums durch muslimische Fanatiker zu ahnden oder antisemitische Karikaturen in der iranischen Presse zu verurteilen. Es ging darum, jede Kritik an der Praxis des Islam mit einem Bann zu belegen, eine Diskussion über den Islam und die Menschenrechte im Keim zu ersticken.
So weit also können religiöse Empfindlichkeiten gehen. Allein schon eine Diskussion über die Scharia ist eine Beleidigung, die nicht hingenommen werden kann. Was im Umkehrschluss hingenommen werden muss, sind diverse Akte der praktizierten Barbarei, wie die Steinigung von Ehebrecherinnen, das öffentliche Erhängen von Homosexuellen und Frühehen mit Kindsfrauen, die alle ganz offenbar im Einklang mit der Scharia stehen. Und die deswegen vom Menschenrechtsrat der Uno unter dem Label der Religionsfreiheit respektiert werden müssen.
spiegel.de
Während der Westen eine Hauptaufgabe eines solchen globalen Gremiums darin sieht, gegen Meinungszensur durch autokratische Regime einzutreten, empfindet die Mehrzahl der in diesem Gremium vertretenen Staaten das als eher unwesentliche Aufgabe – kein Wunder, viele dieser Regierungen müssten in diesem Fall gegen sich selbst antreten.
diepresse.com
siehe auch:
Religionsfreiheit vor Menschenrecht?
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