Leider jedoch geht die politische Diskussion um den Hunger in der Welt, den globalen Handel mit Nahrung und die Landwirtschaftspolitik vollends in die falsche Richtung – und zwar in der EU, in den Vereinigten Staaten und in den G8 gleichermaßen.
... seit Nahrungsmittel wieder knapp und teuer werden, fragt sich mancher Bürger: Könnte eine Agrarpolitik, die Überschüsse erzeugt, vielleicht doch nützlich sein? Zum Beispiel, um die Armen zu ernähren? Etwas Ähnliches haben die G8 gerade vorgeschlagen. Sie wollen verstärkt Überschüsse aus den reichen in die armen Länder exportieren.
Das klingt gut und ist doch fatal – wenn die Masse dann dauerhaft nach Afrika gescheffelt wird. Der indische Wirtschaftsnobelpreisträger Amartya Sen hat erklärt, warum: Zwar könnten Nahrungsmittelspenden bei Katastrophen kurzfristig helfen. Dauerhaft lasse sich Hunger in armen Ländern aber nur bekämpfen, wenn die lokale Produktion angeregt werde. Das funktioniere wiederum nur, wenn die Preise nicht durch Billigimporte aus dem Norden ruiniert würden.
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