Der iranische Präsident Ahmadinejad hat am Dienstag vor der Uno-Generalversammlung versucht, seine gläubige und handgestrickte Vorstellung von der Verbesserung der Welt anzubringen. Er stilisierte «ein paar arrogante Mächte», vor allem Amerika und Israel, zum Bösen schlechthin hoch und beanspruchte umgekehrt Gottes Hand im Widerstand verschiedener Völker gegen deren Dominanz.
«Der einzige Weg zur Erlösung ist ein gerader, göttlicher Pfad», rief er vor den versammelten Vertretern der Weltgemeinschaft diesen «Unterdrückern» zu, «andernfalls wird Gottes Hand aus dem Ärmel der unterdrückten Nationen auftauchen und euch das Leben schwermachen, bis eure Hegemonie ihr Ende hat.» Wie ein erleuchteter Prophet frohlockte Ahmadinejad, es gebe immer noch eine Gelegenheit zur Einkehr. «Gott schuf den Menschen aus Staub, aber nicht um darin und in animalischen Instinkten zu verharren. Bessert euer früheres Verhalten», verlangte er, «lasst uns Hand in Hand den Gedanken des Widerstands gegen das Böse und die wenigen Übelwollenden aufbauen!» Im gleichen Zug befand er, das «amerikanische Imperium» gehe seinem Ende entgegen und das «zionistische Regime» schlittere in den Zusammenbruch.
nzz.ch