Mädchenfußball entscheidet nicht über Integration

Die Zahlen sind niederschmetternd: Auf praktisch jedem Feld, das für den Lebensunterhalt relevant ist, schneiden Zuwanderer doppelt so schlecht ab wie Einheimische. Sie sind doppelt so häufig arbeitslos, beziehen doppelt so häufig staatliche Unterstützung, und sind vor allem doppelt so häufig kriminell, auch brutal kriminell, wie vergleichbare Altersgruppen der Deutschstämmigen.

Aus diesen Zahlen gibt es nur eine Konsequenz: Die Integrationspolitik kann noch so ausgefeilt sein, wenn die Sozialsysteme ein Leben ohne Arbeit stützen, gibt es für viel zu viele keinen Grund, sich anzustrengen. Der Politiker, der das anprangert, löst aber auch bei Deutschen einen Sturm der Entrüstung aus.

Aber hinter diesen Zahlen kommt auch eine Haltung zum Vorschein, die kulturelle Ursachen hat. Viele Migranten verachten die deutsche Gesellschaft gerade für ihre Großzügigkeit. Dass Schulen bei uns nicht einfach Zuchtanstalten sind, dass eine Lehrerin dort einem Fünfzehnjährigen etwas zu sagen hat, dass es hier nicht nach Familienbeziehungen geht, sondern nach Leistung, dass freies Denken zählt – all das ist vielen Zuwanderern völlig fremd. Zu Elternabenden erscheint kein Mensch. Das Konzept Schularbeiten oder Frühstück ist vielen unbekannt.

Wenn diese Tatsachen einmal beim Namen genannt werden, auch von Migrantenverbänden und der Integrationsministerin, wäre man schon ein Stück weiter.

Wenn man erreichen will, dass auch in Neukölln Null Toleranz für Gewalt und Sachbeschädigung herrscht, wird man Polizei, Lehrer und Sozialarbeiter brauchen, die mit diesen Vätern zu arbeiten bereit sind.

Mariam Lau
in welt.de