Wenns ums Christentum geht, hört der Spass auf

Glaubensfreiheit ist für den Islam ein Fremdwort. Auch in der Schweiz sind Muslime, die zum Christentum wechseln, vom Tod bedroht. Eine Imam-Ausbildung in der Schweiz dürfte sich entsprechend schwierig gestalten.

Der Islam versteht sich als die letzte und die einzig richtige Religion. Wer sich von ihr lossagt oder gar die Religion wechselt, ist vom Tod bedroht. Auch Muslime, die in der Schweiz wohnen, werden nicht verschont.

Vor diesem Hintergrund wird klar, wie schwierig eine Imam-Ausbildung in der Schweiz werden dürfte, in der auch das Verständnis für andere Religionen und die Lebensumstände in der Schweiz gefördert werden soll (siehe «Bund» von gestern). Es wird kaum möglich sein, eine Theologie zu etablieren, die sich nicht auf Wahrheiten beruft, sondern zu hinterfragen wagt.

Dabei wäre eine bessere Bildung für Schweizer Imame dringend nötig. Die meisten Moscheen haben kein Geld für einen vollamtlichen Imam und setzen in der Not auf Freiwillige oder Durchreisende. Diese Ersatz-Imame kennen den Koran schlecht, wie verschiedene Insider bestätigen, und in vielen Fällen predigen sie wenig Schmeichelhaftes über den Westen. Moderate Muslime sind beunruhigt über das, was sie teilweise zu hören bekommen. Auch in kirchlichen Kreisen wird hinter vorgehaltener Hand bezweifelt, dass die Muslime in der Schweiz für einen europäischen Islam bereit sind.
derbund.ch