Eine neue Studie über Jugendgewalt bestätigt alle Vorurteile über Migranten. Der Staat könne deren Integration aber nur beschränkt beeinflussen, sagt die St. Galler Justizdirektorin.
Viele ausländische Jugendliche sind offenbar bloss oberflächlich integriert. Sie vermischen sich wenig mit Schweizern und bleiben auch im Ausgang, wo die meisten Gewalttaten geschehen, unter sich.
In Einzelfällen haben Jugendliche in der Tat ein Täterprofil wie Erwachsene. Bei diesen muss es generell möglich sein, sie länger im Strafvollzug zu haben. Im Extremfall müsste man auch eine Verwahrung prüfen.
Interview: Karin Keller-Sutter
derbund.ch
Ein Viertel aller Jugendlichen im neunten Schuljahr haben bereits mindestens ein Mal eine Körperverletzung oder einen Raub begangen, an einer Gruppenschlägerei mitgemacht oder sexuelle Gewalt ausgeübt. Dies zeigt eine Studie aus dem Kanton St. Gallen.
Untersucht wurden auch Zusammenhänge zwischen Jugendkriminalität und Herkunft, Elternhaus, Nachbarschaft, Schulbindung, Freizeitverhalten, Alkohol- und Drogenkonsum sowie Aktivität in Sportvereinen.
So sind Jugendliche aus Migrantenfamilien häufiger an Gewaltdelikten beteiligt. Mangelnde elterliche Kontrolle, häufiger abendlicher Ausgang und «Rumhängen» gehen ebenfalls mit erhöhter Delinquenz einher. Gleiches gilt für den Konsum von Alkohol und Drogen.
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