Die Zahl der Schweinegrippe-Infizierten steigt, deshalb sollen Millionen von Menschen weltweit geimpft werden. Ist das sinnvoll oder nur ein großes Geschäft? Wer sind die Drahtzieher der weltweiten Grippe-Panik?
In ihren Anfängen mag die WHO einmal unabhängig gewesen sein, meinen Kritiker wie Professor Schönhöfer: Doch heute "überwiegen die Industrieeinflüsse, teilweise auch in der Personalidentität zwischen WHO und Industrie“. Der Fall von Klaus Stöhr dürfte dafür beispielhaft sein. Seit seinem Wechsel von der WHO zum Pharmakonzern Novartis kommen sein Wissen und seine Beziehungen einem ganzen Trust von Pharmafirmen zugute. Novartis hat nicht nur Kooperationsverträge mit dem Tamiflu-Hersteller Roche, es hält auch knapp 33 Prozent an dem Schweizer Pharmariesen Roche selbst und rund 60 Prozent am Tamifluproduzenten Chugai Pharmaceutical aus Japan, dem Land mit dem höchsten Tamifluverbrauch. Bereits 2008, lange vor Ausbruch der Schweinegrippe, versprach Chugai seinen Aktionären eine „531-Prozent-Gewinnsteigerung“ durch neue Grippemittel für das Jahr 2009. Roche hatte mit Tamiflu bis 2004 nur 30 Millionen Schweizer Franken Jahresumsatz generiert. Im Vogelgrippejahr 2006 explodierte der Umsatz förmlich auf knapp eine Milliarde Franken.
von Lutz Gümbel
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Schweinegrippe: Rette sich, wer kann
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