Studie: Ungenutzte Potentiale / Zur Lage der Integration in Deutschland

Schon lange im Land – und noch immer nicht angekommen

Türkischstämmige Migranten haben nicht nur eine fast schon ein halbes Jahrhundert währende Geschichte im Einwanderungsland Deutschland, sie stellen auch die zweitgrößte Gruppe von Migranten dar. Umso bedenklicher ist es, dass sie im Integrationsvergleich mit Abstand am schlechtesten abschneiden. Besonders alarmierend sind der hohe Anteil von Personen ohne Bildungsabschluss und die sehr hohe Erwerbslosigkeit unter den Jugendlichen. In kaum einem Bereich verläuft die Integration dieser Herkunftsgruppe wirklich gut. Vielmehr verstärkt sich der Eindruck, dass sich ein Teil der türkischen Mitbürgerinnen und Mitbürger in eigene soziale Gemeinschaften
zurückziehen.

In keiner anderen Herkunftsgruppe finden sich mehr Menschen ohne Bildungsabschluss (30 Prozent) und weniger mit einer Hochschulberechtigung (14 Prozent). Dabei sind wie in den anderen Herkunftsgruppen deutlich mehr Frauen als Männer ohne Bildungsabschluss geblieben – anders als bei den Einheimischen. Frauen erreichten bisher auch seltener die Hochschulreife.

Im Schnitt verbessert sich das Bildungsniveau der türkischstämmigen Migrantengruppe von der ersten zur zweiten Generation. Dennoch schneidet die zweite türkische Generation im Bildungsbereich deutlich schlechter ab als die in Deutschland geborenen Mitglieder aller anderen Herkunftsgruppen.

Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung
Studie: Ungenutzte Potentiale / Zur Lage der Integration in Deutschland
pdf.