Einwanderungsstudie: Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung

Die Studie vergleicht erstmals systematisch die Integrationserfolge einzelner Migrantengruppen, darunter auch der Zuwanderer mit deutschem Pass, und bewertet die einzelnen Bundesländer nach deren Integrationserfolgen.

Zum Teil massive Eingliederungsmängel bestehen bei Migranten aus dem ehemaligen Jugoslawien, aus Afrika und den Einwanderern aus der Türkei.

Obwohl die meisten türkischen Zuwanderer schon seit langem in Deutschland leben und knapp die Hälfte von ihnen sogar hier geboren wurde, zeigen sie kaum Bereitschaft zur Integration. Nur 32 Prozent der türkischen Migranten haben bisher die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen. Als einstige Gastarbeiter kamen sie häufig ohne jeden Schul- oder Berufsabschluss, und auch die jüngere Generation lässt wenig Bildungsmotivation erkennen.

30 Prozent der Türken und Türkischstämmigen haben keinen Schulabschluss. Nur 14 Prozent haben das Abitur, nicht einmal halb so viele wie in der deutschen Bevölkerung und auch deutlich weniger als bei den anderen Zuwanderern. Dementsprechend schwach sind sie in den Arbeitsmarkt integriert: Die hohe Erwerbslosigkeit unter der zugewanderten Generation bleibt bei den Jüngeren bestehen. Viele sind arbeitslos, die Hausfrauenquote ist extrem hoch, und viele sind abhängig von Sozialleistungen.

Weil diese Gruppe vor allem in bestimmten Stadtvierteln lebt, fällt es ihnen leicht, unter sich zu bleiben. Das erschwert gerade zugewanderten Frauen die deutsche Sprache zu erlernen. Damit fehlt auch den Kindern eine wesentliche Voraussetzung für gute Integration. Ebenso kommt die Vermischung mit der Mehrheitsgesellschaft, die in den anderen Gruppen stetig voranschreitet, bei Türken kaum voran: 93 Prozent der in Deutschland geborenen Verheirateten führen ihre Ehe mit Personen der gleichen Herkunftsgruppe. Parallelgesellschaften, die einer Angleichung der Lebensverhältnisse im Wege stehen, sind die Folge.
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Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung